Anpaddeln unter königlicher Aufsicht

Sonntag, 12.04.2015


Die Wetteraussicht war gut für den süddeutschen Bereich, deshalb kam gleich die Idee auf, die ersten Sonnenstrahlen zur ersten Paddeltour in diesem Jahr zu nutzen.


Bruderherz Michael schlug Plansee oder Forggensee vor. Ersteren hatten wir ja schon ein paarmal getestet und da ich selber noch nie auf dem Forggensee gepaddelt bin, entschieden wir uns für den - normalerweise - idyllisch liegenden See am Fuße der Berge.


"Normalerweise idyllisch", da der Forggensee ein künstlicher Stausee ist und im Winter fast gänzlich abgelassen wird, um im Frühjahr Platz für das Schmelzwasser aus den Bergen zu bieten.

Im jetzigen Zustand ist er nur zu einem geringen Teil gefüllt, jedoch genügend für eine kleine Paddeltour. Insofern sogar abwechslungsreich, da viele Sandbänke wie kleine Inseln hervorragen und sich damit ein ganz anderes Bild ergibt als im Sommer. Ausserdem gehört zu dieser Zeit der See den muskelkraft betriebenen Wassergefährten.


Fakten zum Forggensee: ca. 8,4km Länge, 2,8km Breite, wird gespeist vom Lech. Maximale Stauhöhe (Stauziel) beträgt ca. 782m ü. NN, wenn abgelassen sind es nur noch ca. 766m!


Gegen 14.oo Uhr starten wir zusammen mit Michi´s Sohn Leo, der schon selber im eigenen Kajak fleißig mitpaddelt.

Um das ganze auch für Leo interessanter zu gestalten, bringt Michi seinen neu erworbenen Trangia Kocher mit, damit wir auf eine der "Inseln" ein zünftiges Mal nach Robinson Art  zubereiten können.


Wir erreichen kurz darauf Dietringen, entladen unsere Boote und transportieren sie zum (fast) nahegelegenen Ufer.

"Fast nahegelegen" deshalb, da durch den niedrigen Wasserstand ca. 200m vom Normalufer zu überwinden sind.


Bald sind wir im Wasser und genießen das Element mit Blick auf die immer noch tief verschneiten Berge. Zwischen Tegelberg und Säuling liegt äusserst dekorativ das bekannte Schloß Neuschwanstein, dass wir stets im Blick haben. Auch wenn es Luftlinie ca. 5km entfernt liegt. 


Impressionen:

Einige Zeit später entdecken wir eine Halbinsel, die nicht nur aus Matsch besteht und landen an. Jetzt kommt der Test des nagelneuen Trangiakochers dran. Leo freut sich schon riesig, und will natürlich unbedingt das Feuer des Spirituskochers anzünden.

Als Festmahl kommt eine Dose Erbsensuppe zum Einsatz, die selbst dem Sohnemann unter diesen Umständen herrlich schmeckt. Die Erwachsenen gönnen sich danach noch eine Tasse Capuccino. Okay, nicht ganz stilecht, da nur aus Fertigpulver bestehend. Wir sind dennoch überrascht, wie schnell der Spirituskocher das Wasser zum Kochen bringt.

Nachdem wir nun gestärkt sind, geht es wieder in die Boote. Richtung Süden, wo für Leo dann Endstation sein wird. Den Rückweg treten Michi und ich dann alleine an. Wir suchen also eine Anlandemöglichkeit, entdecken auch eine, steigen aus, wandern über die kiesige Anhöhe, um festzustellen, dass der weiter Weg  Richtung Ufer durch einen Flußableger versperrt ist. Also wieder alle rein ins Kajak, durch den Schlamm und um den Vorsprung paddeln um auf den Flussarm zu gelangen. Kostet uns Zeit, es ist inzwischen schon 18.00 Uhr.

Leo wird an seine Mama übergeben, sein Kajak noch schnell aufs Auto geladen. Dann treten wir den Rückweg an, um wieder zurück nach Dietringen zu kommen. Es herrscht leichter Gegenwind, aber wir ziehen zügig durch und erreichen kurz darauf unseren Ausgangsort. Zufrieden mit den 11km, herrlichen Aussichten und total verdreckten Booten durch den Matsch am Ufer treten wir die Heimreise an.

 

Die (Paddel)Saison kann beginnen!

 

 

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