Schweden 2015 Teil-2

25.05. - 29.05. Ystad - Älmhult

Unser Stellplatz in Ystad mit Meerblick
Unser Stellplatz in Ystad mit Meerblick

Montag, 25.5.2015

Heute besuchen wir die Stadt von Kurt Wallander. Hauptfigur vom bekannten schwedischen Krimiautor Henning Mankell. Ystad ist ein kleines, aber liebevolles "Nest". 

Da der Stellplatz etwas ausserhalb liegt, fahren wir mit dem Womo rein, finden am Hafen eine schöne Parkmöglichkeit.

Allerdings mit Parkuhr, die sich aber auch mit Kreditkarte bezahlen lässt. Sogar auf deutsch einstellbar. Aber die Parkuhr verweigert meine Karte. Es hilft nix.

Kronen als Münzen haben wir noch nicht. Also schwarz parken? Soll in Schweden teuer sein, haben wir gelesen.

Ich probiere es ein letztes Mal und siehe da - es funktioniert! Warum auch immer....

In der kleinen Fußgängerzone bummeln wir, kaufen auch ein (Schuhe! - nein nicht für Monika, für mich!!) und erkundigen uns dann in der Touristinfo nach den verschiedenen Örtlichkeiten, die in den Büchern bzw. Filmen erwähnt sind.

Diese sind aber so weit verstreut, dass wir uns entschließen, nach einem Capuccino, uns in Richtung unserem nächsten Ziel, nach Älmhult aufzubrechen.

Bilder aus Ystad:

An der Küste geht es entlang, wir wollen auch noch kurz an den "Ales Stenar" (die Steine von Ale) vorbeischauen. Eine Art Stonehenge in Schweden. Das sind 59 große Steine in Form eines Schiffes auf einem Hochplateau aufgereiht. Gesamtlänge 67m und ca. 19m breit - verrät uns die Infotafel.


Ales Stenar bei Ystad


Älmhult - Möckelnsee

Campingplatz Sjöstugans
Campingplatz Sjöstugans

Vom kostenfreien Parkplatz geht es in einem 20 minütigem Fußmarsch hoch zum Plateau. Es sind kaum Touris da, also gute Möglichkeit zum Schauen, Staunen und Fotografieren. Das Plateau grenzt direkt an eine Steilküste, die fast interessanter ist, als die Steinformation. Nachdem wir die Steine begutachtet haben nehmen wir einen etwas anderen Weg runter zum Hafen. Hier stehen auch Touristen-Busse und es gibt auch ein Restaurant.
Kurze Zeit darauf sind wir wieder am Parkplatz und brechen auch schon wieder auf Richtung Älmhult.

Es geht über kleine Straßen über Skillingen, Simrisham nach Kivik. Wegen Straßenbauarbeiten ist die Straße gesperrt und eine (natürlich) blonde Schwedin regelt den Verkehr. Da es nur nach rechts oder links weitergeht, deute ich fragend nach rechts und sie nickt freundlich lächelnd. Wir also rein in das angrenzende Örtchen und nach ca. 500m stehen wir direkt an den Dünen - Sackgasse! Also wieder umdrehen und wieder an der schwedischen Bauarbeiterin vorbei. Sie lächelt abermals, als wir jetzt die andere - richtige - Richtung  einschlagen. Sind halt freundlich die Schwedinnen :-)

Der weitere Weg verläuft ohne Probleme und als wir an Kristianstadt ankommen nehmen wir die letzten 60km die Schnellstraße.

Wir erreichen Älmhult und kurz danach führt uns das Navi zu unserem Campingplatz Sjöstugans.
Es sind noch genügend Plätze frei, es gibt auch keine Parzellen und der Empfang ist sehr freundlich und wir werden sogar mit deutscher Sprache empfangen. Die junge Dame an der Rezeption kommt aus Österreich und macht hier Ihre Saisonarbeit.

 

Durch die ACSI-Karte sparen wir hier richtig Geld. Wir zahlen pro Übernachtung nur 16,-- Euro - Dusche inklusive! 

Wir erwischen einen schönen Platz mit Seeblick (Möckeln) und kurz darauf ist alles aufgebaut und wir sind campbereit.

Leider spielt das Wetter nicht mit! Mit nur 13 Grad und regnerisch werden wir vom schwedischen Wetter nicht wirklich verwöhnt. Und es soll laut Wetterbericht nicht besser werden. Erst nächste Woche. So hoffen wir und vertrauen dem Wetterbericht.

 

Wir heizen unser mobiles Zuhause ein, machen Brotzeit, genießen den Abend und freuen uns trotzdem auf die kommende Zeit!

 

Gute Nacht.

Dienstag 26.5. - Freitag 29.5.

Älmhult ist der Geburtsort des schwedischen Möbelhauses
Älmhult ist der Geburtsort des schwedischen Möbelhauses

Die nächsten Tage verlaufen immer nach dem Prinzip Hoffen und Ernüchterung - zumindest was das Wetter betrifft.

Leider regnet es immer wieder und die Temparatur bleibt auch bei kläglichen 13-15 Grad. Dementsprechend gedrückt ist die Stimmung.

Am Dienstag entscheiden wir uns, eine Regenpause zu nutzen und mit den Rädern nach Älmhult zu fahren. Wir wollen es erkunden und brauchen auch Bewegung. Leider ist Älmhult nicht das kleine nette Städtchen, wie wir es erhofft hatten. Die Hauptstraßen führt mitten durch und es gibt auch keine schnuggeligen Cafes oder dergleichen. Wir finden nur eine Art Kneipe mit eher mittelmäßigem Kaffee aber super leckerem Gebäck (Knallebullar, eine Art Zimtschnecke). Der Besitzer ist Deutscher und ist vor Jahrzehnten nach Stockholm ausgewandert und jetzt in Älmhult gelandet.

Wieder am Campingplatz entschließe ich mich zur ersten Kajakausfahrt auf dem Möckelnsee.

Es ist sehr windig, immer noch kalt und somit muss ich mich warm einpacken.

Die erste Erkundungstour geht an kleinen Inseln vorbei mit den typischen schwedischen Häusern mit roter Fassade. Ich umrunde die Inseln und eine Landzunge, möchte schon umkehren, als ich eine kleine Durchfahrt unter der Straße. Die Röhre ist gerade so hoch, dass ich fast liegend auf dem Kajak durchhangeln muss. Sind aber nur 5m also kein Problem.

Ich komme dann in einem kleinen Hafen raus. Durch die Leeseite ist es windstill und ich genieße einige Minuten diese Stille an dem schönen Örtchen.

Raus aus dem geschützten Hafen und mich empfängt er inzwischen aufgefrischte Wind und die dazugehörigen Wellen.

Ich muss also stärker am "Stock" ziehen. Aber so liebe ich dass und genieße die Tour zurück zum Campingplatz.

Meiner Stimmung hat es gut getan, der Stimmung meiner allerbesten Ehegattin, die inzwischen spazieren war, leider nicht.

Auch der Besuch im Campingplatz eigenen Restaurant (sehr guter Burger!) stillt zwar die kulinarischen Bedürfnisse, aber halt nicht die Sonnenschein-Erwartungen.

Na dann gute Nacht.

 

Auch die nächsten Tage verlaufen da nicht viel anders. Ab und an bricht das Wetter etwas auf, wir nutzen es für ein paar kleine Paddelausflüge. Aber die geplante Übernachtungstour entfällt. Dazu ist das Wasser zu unruhig, die Stimmung zu schlecht.

Am Mittwoch starten wir noch zuvor noch per Rad zum Ursprung des weltbekannten Möbelhauses: IKEA!
Eigentlich wie bei uns, auch das Essen (Köttbullar gibt es hier auch) und wie bei uns kommen wir nicht am Kleinzeug vorbei.

Wir bemerken noch, dass am Original-IKEA eher weniger los ist als bei uns zuhause. Vielleicht liegts ja am Wetter :-)

Die Paddeltour mit Monika (ihre 2. überhaupt) bei Regen und Wellengang verläuft wider Erwarten ohne Gemecker. Wir entdecken sogar eine kleine Bucht, typisch für Schweden als Paddlerparadies.

 

Paddelimpressionen vom Möckelnsee


Samstag 30.05. - Abfahrt

Da das Wetter einfach nicht besser werden will und auch weiterhin Regen angesagt wird, ist der Samstag unser Abreisetag bzw. begeben wir uns auf den Weg zum nächsten Ziel. Es gibt ja noch viel zu sehen in Schweden.

Die Räder sind bereits verstaut und eine Regenpause nütze ich um die Kajaks auf dem Dach zu verstauen. Nach einer ausgiebigen und vor allem heißen Dusche, Austausch aller Flüssigkeiten im Womo wird bezahlt und wir verlassen diesen eigentlich sehr schönen Campingplatz. Wenn das Wetter besser gewesen wäre, wären wir sicherlich länger geblieben.

So ist unser neues Ziel die Stadt Västervik, an der Ostküste von Schweden.

Über die landestypischen Straßen treffen wir dann sogar noch auf Elche! Aber dazu später mehr

Typisch schwedische Straße (hier die 23er)
Typisch schwedische Straße (hier die 23er)

Zuerst geht es über die Straße Nr. 23 und nach ca. 50km kommen wir auch an Växjö vorbei und machen da kurz Pause, um uns das Städtchen anzusehen.

Nettes, sympathischen Örtchen und wir werden in der Fußgängerzone mit südamerikanischen Rythmen und tanzenden Menschen empfangen. Eine Art Umzug mit Tanz- und Musikeinlagen aus den verschiedenen südamerikanischen Staaten. Zudem gibt es noch mittelalterliche Darbietungen aller Art. Vom Riesenseifeblasen-Bläser über Gaukler und Zauberer ist alles zu finden. Es gibt auch den typischen Hüttchenzauberer, der das aber dermaßen geschickt macht und unter seinen Hütchen eine Nuß versteckt hat. Er lässt die Kinder dann raten und natürlich ist die Nuß nie da, wo man es vermutet. Da es ein Kinderzauberer ist, schaue ich ganz genau hin und bin mir sicher, den Trick zu durchschauen. Und tatsächlich, eine kurze, fast unbemerkte Handbewegung und ich habe ihn erwischt! Dachten sicherlich viele, da er mit einer großen Geste (schwedisch verstehe ich ja nicht) erklärt, dass er uns mit dieser absichltichen Handbewegung hinters Licht geführt hat - gehört also zum Trick!

Der absoulte Hammer ist aber, als plötzlich unter dem Hütchen statt der Nuss eine Tomate ist. Und danach plötzlich sogar 2!

Unglaublich, wie die Tomaten da hingekommen sind. Von wegen Kinderzauberer!


Straße von Malilla und durchwachsenes Wetter
Straße von Malilla und durchwachsenes Wetter

Nach einem schönen Mittagessen in einer interessanten Szenekneipe machen wir uns wieder auf den Weg. Ziel ist Vimmerby - Stadt der weltbekannten Astrid Lindgren.

Wir machen aber auch noch eine kleine Zwischenstation.

Hier wird das Rätsel des Elchs gelöst!

In der Nähe vom kleine Ort Malilla gibt es ein Elchgehege. Wir sind die einzigen Gäste und es ist auch niemand an der Rezeption. Wir wollen schon fast alleine durchs Gehege losziehen, da kommt dann doch noch eine junge Dame und wir bekommen doch noch unser Ticket. Sogar noch ein paar Zweige, die Elche anscheinend gerne fressen und dann können wir für stolze 100 Kronen (pro Person!) dürfen wir den Park betreten. Immerhin wird dadurch ja auch der Park und die Tiere unterstützt.

So kommen wir also zu unseren Elchfotos :-) Leider sind es nur ein paar Tiere, aber immerhin eine Elchkuh mit 2 Jungen!

Für unsere Kids kaufen wir sogar noch ein paar obligtorische Elch-Souvenirs - muss einfach sein.


Unser Stellplatz in Västervikl - ein Traum!
Unser Stellplatz in Västervikl - ein Traum!

Nächstes Ziel ist Vimmerby, Geburtsstadt von Astrid Lingren. Wir haben gelesen, dass es einen Themenpark gibt und den wollen wir besichtigen.

Als wir dort ankommen, kommt die Ernüchterung! Wir haben uns das dann doch zu naiv, idyllisch vorgestellt! In Echt ist das ganz einfach ein Vergnügungspark alá Legoland. Hier halt mit dem Thema Astrid Lindgren. Als wir dann die Eintrittspreise (knapp 30,-- Euro/Person) sehen, ist die Entscheidung schnell gefällt. Tun wir uns nicht an.

Ist halt doch was für Familien mit Kindern - zumindest die, die es sich leisten können/wollen.
Eigentlich wollten wir auf dem Stellplatz (Parkplatz) ja übernachten, was einige Parkbesucher auch tun. Da der Parkplatz alles andere als idyllisch ist, brechen wir wieder auf. Richtung Västervik. Hier gibt es einen großen Campingplatz (Lysingbadet) und wir hoffen, hier noch unter zu kommen, auch wenn wir abends ankommen.

60km später kommen wir auch dort an, die Rezeption ist (gerade) noch besetzt. Der Platz macht auf uns keinen positiven Eindruck. Zu Schickimicki. Es kommen noch einige Edelkarossen mit großen Motorbooten an. Der Mann an der Rezeption drängt uns zur schnellen Entscheidung, da er in 10 Min. Feierabend hat. Der Preis ist auch alles andere als günstig.

Definitiv nicht unser Platz. Riesig mit komplettem Angebot und sicherlich auch sehr hohem Komfort. Aber nicht das was wir uns unter einem typisch schwedischen Campingplatz verstehen.

Bei der Hinfahrt hat Monika kurz vor dem Campingplatz ein Schild für Wohnmobilstellplatz entdeckt, den wir nun aufsuchen wollen.

Wir stellen uns darauf ein, irgendeinen Hinterhofplatz zu finden, da es Richtung Hafen geht. Es geht um einige Kurven durch ein Wohngebiet und dann sind wir mehr als positiv überrascht. Eine schöne, ebene Fläche direkt am Meer. Und scheinbar nagelneu hergerichtet. Wir bekommen sogar noch einen Platz direkt am Ufer mit Blick aufs Meer  - extrem idyllisch!

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